Plötzlich ist es schon Oktober, das Jahr neigt sich bereits dem Ende zu, und man sieht so gar keine Bienen mehr. Dabei sah ich erst neulich noch eine einsame Biene fliegen. Und ich fragte mich: Wo sind denn ihre anderen vielen Schwestern? Bereiten die sich vielleicht schon auf einen Winterschlaf vor? Oder sind sie auch im Winter aktiv? Wissen Sie es? Tatsächlich überwintern Honig- und verschiedene Wildbienen teilweise ganz unterschiedlich. Und manche erleben den Winter überhaupt nicht. Daher ist es doch mal interessant zu schauen, wie die Bienen eigentlich durch die kalte Jahreszeit kommen.
Viele Wildbienenarten legen ihre Brutzellen im Boden an, andere wiederum bauen ihre Nester auch in Käferbohrlöcher in Altholz, Pflanzenstängel oder anderen oberirdischen Hohlräumen. Gleich nach der Eiablage entwickeln sich die Larven, die sich nur wenige Tage danach in der Zelle verpuppen. Die Puppe wiederum lässt sich dann viel Zeit und unternimmt eine ganze Weile rein gar nichts. Auf diese Art und Weise verbringen viele Wildbienen den Winter. Aber schauen wir uns doch mal einige konkrete Überwinterungsstrategien der Wildbienen an. So überwintert die Hummel Hummeln leben ähnlich wie die Honigbienen in Nestern. Im Frühjahr gründet eine Königin ein Volk, das den Sommer über auf bis zu 100 Mitglieder anwächst. Die Jungköniginnen suchen sich meist gleich nach der Begattung im Sommer ein Winterquartier, häufig unterirdisch, wie zum Beispiel ein verlassenes Mäusenest. Im Spätherbst stirbt bereits das Bienenvolk, nur die begatteten Jungköniginnen überleben, die sich dann in der kalten Jahreszeit in ihr Winterquartier verkriechen. So überwintert die Blauschwarze Holzbiene Ähnlich macht es die Blauschwarze Holzbiene. Allerdings überwintern hier im Gegensatz zu den Hummeln Weibchen und Männchen. Hierfür suchen sie sich oberirdische Hohlräume wie Baumhöhlen, in denen sie gemeinsam den Winter verbringen. So überwintert die Keulhornbiene Derart überwintert auch die Keulhornbiene, die eng mit den Holzbienen verwandt ist. Sie sucht sich allerdings für ihren Überwinterungsplatz hohle Stängel, wie zum Beispiel von Holunder oder Brombeere. In ihrem Winterquartier warten sie dann häufig zu einem Dutzend dicht gedrängt auf den Frühling. Start ins neue Bienenjahr Im Frühjahr oder teilweise erst im Frühsommer schlüpfen die fertigen Bienen aus ihrer Brutzelle. Ein neuer Zyklus beginnt, sowohl bei Honig- als auch Wildbienen. Die Aufzucht der Brut kann nun beginnen. Bei den Hummeln zum Beispiel gründen nun die überwinterten Jungköniginnen ihr eigenes einjähriges Hummelvolk. Auf geht's in ein neues Bienenjahr! So, nun wissen Sie also, was die Bienen im Winter so treiben, oder eher, nicht treiben. Und wenn Sie doch noch eine einzelne Biene fliegen sehen sollten, wünschen Sie ihr, dass sie schnell in ihr Quartier zurückfliegt und sich zu ihren Gefährtinnen kuschelt. Kommen Sie, wie die Bienen, warm durch den Winter!
Anfang März besuchten wir unseren neuen Partner Mellifera e. V. in Rosenfeld, am Fuße der Schwäbischen Alb. Was wir dort erlebt und welches Wissen wir uns dort angeeignet haben, gibt es hier zu lesen.
Quellen:
Mellifera e.V.
Mecklenburg-Vorpommern.nabu.de
Bildquelle: istock.com | rbiedermann
So verbringen die Honigbienen ihre Winterzeit
Antworten auf meine Fragen fand ich bei unserem Partner Mellifera e.V.. Sarah Bude, dort verantwortlich für die Pressearbeit, erzählte viel über die Bienen im Winter und ich möchte Ihnen das natürlich nicht vorenthalten! Wie bereiten sich die Honigbienen auf den Winter vor? Ich erfuhr, dass sich die Honigbienen an schönen Tagen im September auf machen, um sich nochmal ordentlich mit so vielen Pollen wie möglich einzudecken. Wenn dies geschafft ist, kümmern sie sich um ihr Winterquartier. Wir Menschen müssen ja an so einiges denken, um unsere Gärten und Balkone winterfest zu machen, damit es im nächsten Frühjahr keine bösen Überraschungen gibt. Da ergeht es den Bienen nicht anders: Auch sie bereiten ihr Zuhause für den Winter vor. Dafür verkleinern sie das Flugloch, um es besser vor Feinden verteidigen zu können. Ritzen und Spalten werden mit sogenannter Propolis abgedichtet, das ist griechisch und heißt "vor der Stadt". Hier ist der Name Programm, denn Propolis befindet sich vor der Stadt, also vor dem Bienenstock, und schützt das Bienenvolk vor Krankheiten. Der Schutz besteht aus Baumharz, das die Bienen von unterschiedlichen Bäumen sammeln und mit Wachs, Pollen und anderen bieneneigenen Stoffen verarbeiten. Die Propolis hilft sogar uns Menschen bei Erkältungen und anderen Entzündungen. Eine weitere Vorbereitung der Honigbienen auf den nahrungsarmen Winter: Während ein Bienenvolk im Sommer aus bis zu 40.000 Bienen bestehen kann, reduzieren sich die Tiere in der Winterzeit auf 10.000. Im September schlüpfen tatsächlich noch Bienen, genannt "Winterbienen". Diese Arbeiterinnen leben bis zu sechs Monate, ganz im Gegensatz zu ihren Geschwistern im Sommer, die nur bis zu sechs Wochen leben. Was machen die Honigbienen im Winter? Anders als von mir angenommen machen Honigbienen keinen Winterschlaf. Sie überwintern gemeinsam im Bienenstock und halten Winterruhe. Dafür fahren sie ihren Stoffwechsel herunter und die Königin stellt die Eiablage ein. Wie halten die Honigbienen sich im Winter warm? Im November wird es ja noch einmal deutlich kühler. Wir Menschen machen es uns dann bei Kerzenschein daheim gemütlich, kuscheln uns zusammen aufs Sofa und können am Wochenende ganz ohne schlechtes Gewissen länger im Bett unter der warmen Decke bleiben. Ähnlich machen es auch die Honigbienen! Sie kuscheln sich den Winter über ab einer Außentemperatur von unter 12 ° C in der sogenannten Wintertraube zusammen und schützen sich so gegenseitig vor Kälte. Die wichtigste der Bienen, die Königin, sitzt in der Mitte der Traube. Ihre Arbeiterinnen sorgen fleißig dafür, dass es in der Traube die ganze Zeit über eine Temperatur von mindestens 25 ° C herrscht. Sobald die Temperatur in der Traube auf unter 14 ° C fällt, wird wieder auf 30 ° C aufgeheizt. Dies hält ein paar Tage an, bis es sich wieder auf 14 ° C abgekühlt hat, und das Spiel beginnt von Neuem. Sogar bei strengem Frost hat es die Königin im Kern der Traube bei um die 20 Grad warm. „Durch Muskelkontraktion können Bienen Wärme erzeugen. So überstehen sie selbst Minustemperaturen. Die Tiere an den kalten Außenseiten der Traube werden regelmäßig von Bienen aus der wärmeren Mitte abgelöst und gefüttert", erklärt Katja Burmeister vom NABU Mecklenburg-Vorpommern. Wird es den außen sitzenden Tieren zu kalt, tauschen sie also einfach ihre Plätze mit ihren Schwesterbienen im Inneren. Hier sind auch die Honigvorräte, damit die Bienen gut durch die kalte Jahreszeit kommen. Ein Bienenvolk „verheizt" in einem Winter bis zu 20 kg Honig. Wann werden die Honigbienen wieder aktiv? Das Bienenvolk durchlebt rund um die Wintersonnenwende am 21. Dezember einen Entwicklungswechsel. Nun ist die Kuschelzeit vorbei und allmählich bewegt sich das Volk wieder. Wenn dann die Temperaturen wieder steigen, endet auch nach und nach die Winterruhe. Die Königin fängt wieder an, Eier zu legen und die Arbeiterinnen begeben sich auf die Suche nach den ersten Frühblühern, um Pollen und Nektar für die Brut zu sammeln.Die Wildbienen: Hier geht im Winter deutlich anders zu
Im Unterschied zu den Honigbienen leben die meisten mitteleuropäischen Wildbienenarten einzeln und bilden keine oder nur einjährige Völker. Daher brauchen sie andere Strategien als die Honigbienen, um gut durch den Winter zu gelangen. Die Weibchen legen, in der Regel im Sommer, in jede Brutzelle des Nestes ein Ei ab, versorgen diese mit Proviant und verschließen sie. Normalerweise überlässt sie die Brutzelle dann ganz sich selbst.Viele Wildbienenarten legen ihre Brutzellen im Boden an, andere wiederum bauen ihre Nester auch in Käferbohrlöcher in Altholz, Pflanzenstängel oder anderen oberirdischen Hohlräumen. Gleich nach der Eiablage entwickeln sich die Larven, die sich nur wenige Tage danach in der Zelle verpuppen. Die Puppe wiederum lässt sich dann viel Zeit und unternimmt eine ganze Weile rein gar nichts. Auf diese Art und Weise verbringen viele Wildbienen den Winter. Aber schauen wir uns doch mal einige konkrete Überwinterungsstrategien der Wildbienen an. So überwintert die Hummel Hummeln leben ähnlich wie die Honigbienen in Nestern. Im Frühjahr gründet eine Königin ein Volk, das den Sommer über auf bis zu 100 Mitglieder anwächst. Die Jungköniginnen suchen sich meist gleich nach der Begattung im Sommer ein Winterquartier, häufig unterirdisch, wie zum Beispiel ein verlassenes Mäusenest. Im Spätherbst stirbt bereits das Bienenvolk, nur die begatteten Jungköniginnen überleben, die sich dann in der kalten Jahreszeit in ihr Winterquartier verkriechen. So überwintert die Blauschwarze Holzbiene Ähnlich macht es die Blauschwarze Holzbiene. Allerdings überwintern hier im Gegensatz zu den Hummeln Weibchen und Männchen. Hierfür suchen sie sich oberirdische Hohlräume wie Baumhöhlen, in denen sie gemeinsam den Winter verbringen. So überwintert die Keulhornbiene Derart überwintert auch die Keulhornbiene, die eng mit den Holzbienen verwandt ist. Sie sucht sich allerdings für ihren Überwinterungsplatz hohle Stängel, wie zum Beispiel von Holunder oder Brombeere. In ihrem Winterquartier warten sie dann häufig zu einem Dutzend dicht gedrängt auf den Frühling. Start ins neue Bienenjahr Im Frühjahr oder teilweise erst im Frühsommer schlüpfen die fertigen Bienen aus ihrer Brutzelle. Ein neuer Zyklus beginnt, sowohl bei Honig- als auch Wildbienen. Die Aufzucht der Brut kann nun beginnen. Bei den Hummeln zum Beispiel gründen nun die überwinterten Jungköniginnen ihr eigenes einjähriges Hummelvolk. Auf geht's in ein neues Bienenjahr! So, nun wissen Sie also, was die Bienen im Winter so treiben, oder eher, nicht treiben. Und wenn Sie doch noch eine einzelne Biene fliegen sehen sollten, wünschen Sie ihr, dass sie schnell in ihr Quartier zurückfliegt und sich zu ihren Gefährtinnen kuschelt. Kommen Sie, wie die Bienen, warm durch den Winter!
Anfang März besuchten wir unseren neuen Partner Mellifera e. V. in Rosenfeld, am Fuße der Schwäbischen Alb. Was wir dort erlebt und welches Wissen wir uns dort angeeignet haben, gibt es hier zu lesen.
Quellen:
Mellifera e.V.
Mecklenburg-Vorpommern.nabu.de
Bildquelle: istock.com | rbiedermann