Auf dem Bien-Zenker Werksgelände im hessischen Schlüchtern stehen nicht nur die Produktions- und Verwaltungsgebäude unserer nachhaltigen Fertighäuser, sondern auch das Bienenhaus von Bien-Zenker. Wo Jahr für Jahr individuelle Fertighäuser „Made in Germany“ hergestellt werden, ist auch ein Ort, an dem das Summen und die Geschäftigkeit der Bienen stets präsent ist – wir wollen unserem Namen alle Ehre machen und fördern Biodiversität aus Überzeugung. Im Jahr 2023 haben die 18 Bien-Zenker Bienenvölker wahrlich Beeindruckendes geleistet. Wir haben den betreuenden Imker Michael Sperzel gebeten, über die Besonderheiten des vergangenen Bienenjahres zu berichten und Licht auf das verborgene Leben der Bienen zu werfen.
Lebensraum der Bienen: Eine Oase in Schlüchtern
"2023 war ein Jahr, das die Bienen und mich enorm gefordert hat, doch es hat sich gelohnt", beginnt Imker Sperzel unser Gespräch. "Die Bienen haben unglaubliche 800 Kilo Honig im Bienenhaus produziert. Mit durchschnittlich 40 bis 45 Kilo pro Volk kann sich das Ergebnis sehen lassen."
Warum das Bienenjahr 2023 so besonders war
Das Bienenjahr 2023 hebt sich deutlich von den Vorjahren ab, erklärt der erfahrene Imker: "Wir hatten günstige Witterungsbedingungen, die eine durchgehend hohe Nektar- und Pollenverfügbarkeit boten. Zudem blieben unsere Bienenstöcke von Krankheiten verschont, eine ausgeklügelte Varroa-Behandlung hat ihre Gesundheit zusätzlich unterstützt."
Der mysteriöse Ausreißer: Ein Bienenstock bricht alle Rekorde
Ein Phänomen sorgt jedoch für besondere Faszination: Ein Bienenstock schafft es in schöner Regelmäßigkeit, erstaunliche Mengen einzulagern: 2023 sage und schreibe 70 Kilo Honig. "Das ist tatsächlich außergewöhnlich", sagt Sperzel mit einem Lächeln. "Ich vermute, dass dieses Volk eine exzellente Königin hat, die eine hohe Legeleistung zeigt und über Arbeitsbienen verfügt, die besonders effizient beim Sammeln von Nektar sind. In Fachkreisen sprechen wir scherzhaft von 'Turbobienen', aber es steckt wohl eher eine günstige Kombination aus Genetik und Standortfaktoren dahinter." Michael Sperzel erklärt: „Bienenvölker durchlaufen ein Größenwachstum von Winter- zu Sommerbienen – dieses Wachstum verläuft individuell unterschiedlich je nach Volk. Unser „Turbo-Stock“ erwischt offensichtlich immer genau jenen optimalen Zeitpunkt, an dem die umfangreichste Bienenzahl auf das größte Nektarangebot trifft.“ Weil das Volk seine größte Stärke zum Zeitpunkt der Löwenzahn-Blüte hatte, ist diese erste Tracht Honig sehr üppig ausgefallen. Auch der später blühende Raps stellt für Bienen mit das ergiebigste Nektarangebot zur Verfügung.
Ein Frühling voller Nektar: hohe Qualität der Frühtracht
Der Frühlingshonig des Jahres 2023 war von herausragender Qualität. "Die Blütenvielfalt und das perfekte Timing von warmem Wetter und Blütephasen unserer Pflanzen ermöglichten den Bienen den Zugang zu hochwertigem Nektar", erläutert Sperzel. Rund um das Bien-Zenker Fertighaus-Werk sind 2023 Raps-Felder gestanden, die kräftig beflogen wurden. Zwar ist es wichtig für den Geschmack des Bienenhonigs, dass unterschiedliche Nektarlieferanten als Grundlage dienen – Nektarvielfalt bedeutet Geschmacksvielfalt und beeinflusst die Qualität des Honigs. Das ist allerdings eher eine Geschmacksfrage bei den Menschen und den Bienen eher egal. Für sie zählt das Nahrungsangebot als solches.
Die Trachtlücke: Ein Dämpfer für den Späthonig
Nicht immer spielte 2023 die Natur jedoch mit. Der Späthonig war in diesem Jahr nur mittelmäßig, was auf eine sogenannte Trachtlücke zurückzuführen ist. Eine Trachtlücke entsteht, wenn zwischen zwei nektarfließenden Blütephasen eine Zeitspanne ohne nennenswerte Blüte liegt. "Eine solche Lücke kann durchaus von Ausfällen in der Vegetationsphase herrühren, etwa wenn wichtige Trachtpflanzen in dieser Zeit nicht blühen."
Das Gesamtbild: Bienenjahr 2023 im Vergleich
Immer am Jahresende zieht Imker Sperzel Bilanz: "Ich würde dem Bienenjahr 2023 die Note 2 geben. Wir hatten großartige Erfolge und haben natürlich auch einige Herausforderungen gemeistert. Im Vergleich zu anderen Jahren sticht 2023 durch die hohe Frühtracht und den ergiebigen Gesamthonigertrag hervor." Es ist klar, dass die Bienen von Bien-Zenker in Schlüchtern nicht nur durch ihren Fleiß, sondern auch durch die Qualität ihres Honigs glänzen. Imker Michael Sperzel und seine summenden Schützlinge blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück, in dem sie einmal mehr bewiesen haben, dass eine enge Verbindung zur Natur und die Sorge für das Wohlbefinden der Bienen letztlich auch den Menschen zugutekommt. Mit neuer Erkenntnis und Motivation sieht das Bien-Zenker Bienenhaus dem nächsten Bienenjahr entgegen, dankbar für jede Biene und jedes Glas Honig, das auf so wunderbare Weise entsteht.